Liebes Tagebuch,
menschliche Allergien nerven so sehr.
Ich weiß nicht, wieso das alles so kompliziert sein muss. Da wo ich herkomme, hätte man einfach ein Gegenmittel über den ganzen Planeten versprüht und Ende. Nie wieder tränende Augen, Kopfschmerzen, kratzender Hals, Niesanfälle etc. Ist ja nicht so, dass so etwas alle paar Jahrzehnte passiert. Es passiert täglich! Zum Beispiel bei einer Haustierallergie kann es leicht das ganze Leben beeinflussen.
Das kann durchaus ja auch von Vorteil sein.: Basti hat eine Katzenhaarallergie und ich mag keine Katzen. Passt also super. Aber nicht bei allen läuft es so gut.
Ein Patient hat mir erzählt, sie hätten sich einen allergiearmen Hund, so einen Goldendudel oder so, zugelegt. Die Kinder wollten doch unbedingt einen Hund und seine Frau ist allerdings allergisch. Die Kinder liebten das Tier natürlich von der ersten Sekunde an. Umso größer war der Abschiedsschmerz nach nicht einmal einer Woche: Mama hielt es einfach nicht aus: Die Nase lief, die Augen juckten und der Hals kratze so sehr, dass oft die Stimme weg blieb.
Ich wünschte, ich könnte der armen Familie helfen. Bei mir Zuhause, also mein früheres, echtes Zuhause, da gibt es so was einfach nicht mehr, ich weiß aus der Schule (ja, manchmal habe ich auch zugehört), dass es früher ähnlich Probleme gab. Doch, wie schon erwähnt, entwickelte man einfach entsprechende Gegenmittel, versprühte sie auf dem ganzen Planeten und fertig aus. Ich wünschte, ich würde mehr wissen über die Abläufe unserer Allergiebekämpfung und könnte Tipps geben. Es ist schrecklich, wie viele Menschen leiden. Doch würde mir überhaupt jemand zuhören? Wer würde mir glauben?
Ich habe meinem Patienten übrigens zum Kauf einer Schildkröte geraten.