Liebes Tagebuch,
bei den ganzen Geschehnissen der letzten Wochen habe ich völlig vergessen von Kati zu berichten.
Sie ist jetzt schon einige Male bei mir gewesen und ich mag sie sehr gerne (ja, das sollte bei meinem Job natürlich keine Rolle spielen, tut es ja bei der eigentlichen „Behandlung“ meiner Patienten auch nicht, aber es gibt eben Menschen, die liegen einem mehr und andere weniger).
Sie ist seit ca. 4 Jahren mit ihrem Freund zusammen. Sie haben sich damals im Fitnesstudio kennen gelernt (es ist und beliebt mir ein Rätsel, wie Menschen das schaffen). Zuerst war es nur eine lockere Freundschaft, dann eine enge Freundschaft und dann wurde eine Liebe daraus. Sie scheinen sich in vielen Dingen sehr ähnlich zu sein, sie haben gleiche Ansichten zum Thema Beruf (sollte Spaß machen, aber nicht das ganze Leben bestimmen), Politik (in der Mitte liegt die Kraft…ihre Worte) oder auch Familienplanung (zwei Kinder und vielleicht einen Hund). Alles scheint rosa rot und perfekt. Doch seit einger Zeit beschleicht Kati immer häufiger das Gefühl, dass etwas nicht richtig ist, das etwas fehlt oder auch etwas zu viel ist. Sie kann es nicht greifen und ist sich unsicher, ob sie bzw. ihr Kopf das Proble ist oder ob es wirklich ein Problem gibt, das sie bloß verdrängt. Bisher sind wir der Lösung nicht wirklich näher gekommen. Wir schauen uns Stück für Stück die Beziehung an und alle darin Beteiligten. So eine Beziehung besteht ja nicht nur aus dem Paar allein. Da sind Freunde, Kollegen und besonders Eltern und Geschwister, die eine Beziehung positiv oder auch negativ beeinflussen können. Die Eltern haben wir bereits durch. Sie hat nur eine Mutter (der Vater hat die Familie früh für eine neue Frau, inkusive Auswanderung nach Spanien, verlassen) und er hat noch Vater und Mutter. Alle drei scheinen aber die Beziehung postiv zu sehen und ehrlich zu unterstützen (es gibt ja auch den Fall, dass man nach außen hin die Kinder unterstützt, aber immer wieder durch Anmerkungen und Aktionen die Beziehung sabotiert.
Morgen wollen wir uns dann um ihre beiden Brüder und seine Schwester kümmern.
Ich bin gesapnnt.
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