Liebes Tagebuch,
nachdem letztens Frank plötzlich krank wurde, ist nun Basti dran.
In der aktuellen Zeit hat man natürlich sofort Corona im Kopf. Doch ich bin mir sicher, dass es einen anderen Grund gibt.
Basti war nämlich heute einkaufen. Das passiert nur sehr selten. Es ist nämlich auch immer etwas kompliziert, wenn er einkaufen geht. Oft ist das Schreiben einer Einkaufsliste dann nämlich deutlich zeitraubender, als einfach selbst einkaufen zu gehen. Doch heute hat er das übernommen. Ich hatte heute einen sehr langen Tag, da ich mich direkt nach der Arbeit noch mit Sarah getroffen habe. Sie hat gerade ziemliche Beziehungssorgen und ich versuche ihr eine gute Freundin zu sein. Aber das ist eine andere Geschichte, ich möchte dir ja von Basti berichten.
Ja, Basti und seine geniale Idee bei dem Discounter seines Vertrauens preisreduziertes Sushi zu kaufen. Supermarktsushi ist sowieso schon sehr speziell. Wie sehr kann man wirklich der Kühlkette vertrauen? Wie oft nehmen Kunden etwas aus den Kühlbereichen und legen es dann einfach, weil sie es dann doch nicht mehr kaufen wollen, aber zu faul sind es wieder in den Kühlschrank zu legen, einfach irgendwo im Laden hin? Wenn es dann auch noch 30% günstiger ist, weil des Haltbarkeitsdatum fast überschritten ist…da läuten bei mir alle Alarmglocken. Bei meinem lieben Mitbewohner und nun sterbenden Schwan leider nicht. Er hat es sich zum Abendbrot gegönnt…nach nicht einmal 30 Minuten hat er dann angefangen es zu bereuen.
Soweit ich es bisher aus ihm herausbekommen konnte, hat er zunächst Magenkrämpfe bekommen, schnell gefolgt von Übelkeit bis hin zum mehrfachen Erbrechen. Nun liegt er zitternd auf dem Sofa, den Eimer seines Vertrauens fest umschlungen und sieht wirklich mitleiderregend aus.
Als gute Freundin, die ich bin, hat er von mir (nachdem ich das Internet um Rat gefragt habe) einen kalten Lappen auf den Kopf bekommen, ich habe ihm einen Tee gekocht und kraulte ihm den restlichen Abend den Kopf.
Ich bin gespannt, ob ihm das eine Lehre sein wird. Ich glaube es aber kaum. Zum Glück geht er nur selten einkaufen.