Tagebucheintrag 54

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Liebes Tagebuch,

als ich heute nach Hause kam traf ich auf einen sehr genervten Sebastian (ich nenne ihn im Kopf immer bei seinem echten Name, wenn er so drauf ist…). Wie sich herausstellte war die Wurzel allen Übels seine Schwester Martina. Sie ist Bastis jüngere Schwester, lebt in Berlin und arbeitet als Notarfachangestellte.

Der Grund für den Anruf und die miese Stimmung (als ob ein Anruf von Martina nicht zu 99% immer dieses Effekt hätte) war die Hochzeitsfeierpläne ihrer Eltern. Martina fand die Pläne sehr „affig“ und findet, dass Basti das ihren Eltern ausreden sollte. Sie findet, dass man eine Aluminiumhochzeit nicht feiern sollte, es wäre eine „peinliche Geldverschwendung“. Sie sollten doch lieber für das Geld das Haus renovieren oder einen tollen Urlaub machen.

Während Basti mir das erzählte wurde er richtig sauer und laut. Ich traute mich kaum zu fragen, wie sie am Ende verblieben waren. Doch er sah wohl meinen fragenden Blick. Plötzlich wurde er wieder ruhig und lächelte mich sogar an. „Keine Sorge, ich habe ihr gesagt, wenn sie das alles so empfinden würde, dann könne sie das auch selbst Mama und Papa mitteilen.“

Ich war so erleichtert! Früher hat Basti noch immer versucht zwischen seiner Schwester und ihren Eltern zu vermitteln. Das endete allerdings meistens damit, dass Basti der doofe war und Martina und die Eltern gemeinsam auf Basti sauer waren.

Seine Schwester war irgendwie immer anderer Meinung als ihre Eltern. Egal, worum es ging…Kleidung, Essen, Reisen, Politik, Erziehung (von ihr und ihren Geschwistern, die Eltern haben wohl ihrer Meinung nach einfach alles falsch gemacht), Technik… die Liste könnte unendlich weitergehen. Sie sucht immer den Konflikt und kann überhaupt nicht die Sichtweise der anderen verstehen. Es gibt ihre Sichtweise, alles anderen ist „doch eh nur Schwachsinn“. Das hat sie wirklich einmal genau so zu mir gesagt!

Zum Glück sind seine anderen beiden Geschwister wesentlich angenehmere Zeitgenossen.