Liebes Tagebuch,
heute habe ich einmal am Wochenende gearbeitet.
Das ist eine gute Gelegenheit, um Basti ein wenig aus dem Weg zu gehen und gleichzeitig auch echt nötig. Ich bekomme nächste Woche gleich zwei neue „Kunden“ und muss mich da noch ein wenig einarbeiten. Telefonisch habe ich schon einmal die grundlegenden Eckdaten abgeklopft:
Rüdiger, 29, bei der BSAG in Bremen
Er meinte, dass er Hilfe dabei braucht, mit gewissen Dingen in seiner Beziehung klar zu kommen. Mehr wollte er nicht erzählen.
Den Termin mit Rüdiger könnte ich auch ohne weitere Vorbereitung haben, da ich sowieso kaum etwas weiß… Doch bei Kati sieht das anders aus.
Kati, 39, Erzieherin in einem Kindergarten in Schwanewede
Sie erzählte mir, dass sie in letzter Zeit viele Probleme in ihrer Beziehung sieht, sich aber nie wirklich sicher ist, ob sie wirklich Probleme hat oder sie daraus nur ein Problem macht. „Ich brauche Hilfe. Ist meine Beziehung am Kaputtgehen oder bin ich einfach momentan nur schwierig?“
Und hier muss ich mich noch ein wenig reinarbeiten. Ich finde ihre Frage nämlich wirklich spannend und mega schwierig. Seitdem ich in diesem menschlichen Körper bin erlebe ich ja auch, was Hormone mit einem machen. Das kannte ich früher nicht. Wir haben so etwas nicht. Hormone sind ein echter Horror für den klaren Verstand. Sie machen aus Kleinigkeiten unbezwingbare Probleme und aus Warnsignalen ein kleines Hintergrundrauschen. In Beziehungssprache: Herumliegende Socken werden zu Trennungsgründen und Gewalt in der Beziehung wird zu „Ausrutschern“.
Ich werde ich paar Karten zum Beschriften vorbereiten, damit wir die Problematik hoffentlich ein wenig eingrenzen können. Außerdem muss ich mich noch einmal in die Theorie von weiblichen Hormonen einarbeiten. Das habe ich damals, als ich plötzlich in diesem neuen Körper steckte, getan, aber das ist ja schon eine ganze Weile her und war damals ja auch aus einem anderen Blickwinkel.