Liebes Tagebuch,
heute hat mich Basti mit einer neuen Hobbyidee überrascht: Geocaching.
Er meinte es ist etwas wie Schnitzeljagd (Ich habe es heimlich gegoogelt, das ist ein Spiel, das gerne auf Kindergeburtstagen gespielt wird. Dabei wird etwas versteckt und die Kinder müssen es, mit Hilfe von Hinweisen oder Rätseln finden.). Beim Geocaching verstecken allerdings Erwachsene etwas für Erwachsene (oder Erwachsene in Begleitung mit Kindern). Man bekommt per App Hinweise und manchmal muss man wohl auch Rätsel lösen.
Da das Wetter gut war, sind wir los in den Bürgerpark, um so einen Cache zu suchen. Es waren sehr viele Menschen bei dem guten Wetter unterwegs und dadurch war es etwas schwierig unbemerkt das Döschen, welches der gesuchte Cache war, zu finden. Aber in einem unbeobachteten Moment konnten wir dann doch unseren ersten Cache bergen. Es war magnetisch an einer Parkbank befestigt. Die Belohnung war, dass wir uns in ein „Logbuch“ eintragen durften, welches wir dann wieder in das Döschen legten. Für den nächsten Finder.
Basti hat wohl bemerkt, dass ich etwas über den Fund enttäuscht war. Er erklärte daraufhin, dass er gelesen hätte, dass manchmal auch Gegenstände versteckt werden oder Trackables zum Logbuch gelegt werden. Diese Trackables sind wohl Gegenstände, die man mitnimmt und in den nächsten Cache, den man findet, reinlegt. Irgendwie schräg.
Aber insgesamt hat es dann doch Spaß gemacht und wir wollen in den nächsten Tagen noch einmal auf die Suche gehen. Basti hat mir in der App gezeigt, wie unglaublich viele Caches in Bremen und umzu zu finden sind.
Einen kleinen kritischen Moment gab es noch beim Cachen:
Der Geocache war in einer alten Filmdose. Ich kenne so etwas ja gar nicht…das war hier auf der Erde ein verwendeter Gegenstand, lange bevor ich auf die Erde kam. Sicherlich habe ich ein solches Döschen schon einmal im Internet oder Fernsehen gesehen. Aber eben noch nie in echt und daher habe ich es nicht sofort erkannt. Als Basti unter der Bank den Cache entdeckt hatte und mir beschreiben wollte, wo ich hingreifen muss (ich saß am nächsten dran), benutzte er den Begriff Filmdose. Er sagte etwas wie: „Es ist eine Filmdose, hinten am …“ Ich fragte ihn natürlich direkt (ohne nachzudenken, was einfach niemals eine gute Idee ist), was denn eine Filmdose sei. „Na so ein kleines Döschen, wo früher die Filme drin waren.“ Hier hätte ich einfach: „Ach, ja klar.“, sagen können und alles wäre gut und unauffällig gewesen. Habe ich aber nicht. Ich habe gesagt: „Ach ja klar, für Spielfilme, ne?“ gesagt. Der Blick, den ich dann bekam, war unglaublich. Eine wilde Mischung aus Unglaube und Erheiterung mit einer Priese „Ist sie wirklich so dumm?“. „Maja, ist das dein Ernst? Du musst doch Filmdöschen kennen! Für Fotos.“ Bevor ich antworten konnte, lies er mich auf der Bank rüberrutschen und hole den Cache unter der Bank hervor. Zum Glück reichte meinem Hirn diese Pause für einen Neustart. Als er daher die Dose stolz präsentierte meinte ich: „Ach so, so eine Filmdose meintest du! Hihihi, da hatte ich wohl einen kleinen Aussetzer. Ich dachte, du meintest so eine Dose für Filmrollen… Habe mich schon echt gewundert, dass die Menschen so etwas verstecken.“ Daraufhin lachte Basti und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Für den Fall, dass dies einmal jemand von meinem Planeten liest, habe ich hier noch zwei Fotos von den beiden Filmdosen. Das macht den Text wahrscheinlich verständlicher.

Ich habe die Bilder bei Needpix und Pixabay gefunden.
Bild von bluebudgie auf Pixabay