Liebes Tagebuch,
heute ist es soweit der Eintrag Nummero 30.
Was soll ich bloß tun?
Nervst du mich? Ja sicherlich.
Hilfst du mir? Keine Ahnung.
Eigentlich spricht alles dagegen weiter Tagebuch zu schreiben. Es ist gefährlich (meine wahre Identität könnte ans Licht kommen), es raubt mir wertvolle Freizeit (ich würde viel lieber Fernsehen, als am Laptop zu sitzen und dir zu erzählen, was ich schon längst weiß) und ich habe nicht das Gefühl, dass du mir etwas bringst (bin ich ruhiger, entspannter oder gar fröhlicher? Ich glaube nicht. Basti allerdings schon). Obwohl alles gegen dich spricht, fällt es mir doch so schwer einfach zu entscheiden dich loszulassen, aufzuhören zu schreiben. Als würde ich mich damit selbst loslassen und verlieren.
Was für ein dämlicher Esoterikmüll. Ich war ich schon vor dem Tagebuch und werde danach auch weiterhin ich sein. Aber wieso fällt es mir dann so schwer? Ich könnte doch einfach hier schreiben: „Aus, das wars!“. Dann schließe ich dieses Tagebuch für immer und alles ist gut.
Was mache ich also?
Natürlich hat Basti dazu auch eine Meinung. Die geht ungefähr so: „Blablabla…Du hast doch nichts zu verlieren, du bist schon so weit gekommen, jetzt kannst du doch einfach frei weitermachen, wie es dir gefällt und sehen, wohin es dich bringt. Aufhören kannst du schließlich von nun an jederzeit. Wieso also aufhören, wenn ich mir unsicher bin und nicht einfach weitermachen, bis ich mir sicher bin, dass das auch wirklich das ist, was ich wirklich will?“
Ich hasse es so sehr, aber er hat mal wieder Recht.
Also mache ich weiter. Bis auf Weiteres.